Kammfilter Experimente

audiohobbit
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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Freitag 19. August 2011, 18:39

Servus gusi,

ich hätte eine Bitte rein interessehalber: Aus den diversen mit REW gemachten Messungen von weiter vorne hier im Thread (die

du hoffentlich gespeichert hast..) könntest du da einige Nachhallzeitdiagramme zeigen für verschiedene Konfigurationen?

Müsste der Reiter "RT" sein, dann kann man noch einstellen dass die NHZ in 1/3-Oktaven dargestellt werden soll was du tun

solltest. Und dann einfach jeweils das volle Set was angezeigt wird als Bild posten (also da wird ja T10, T20, T30, EDT, etc.

jeweils dargestellt).
Achso, sollten sinnvollerweise nur Messungen sein, die fullrange waren, also Front-LS + Subs.

Rein interessehalber. Und kannst du sagen wie groß die Grundfläche deines gesamten Obergeschosses ist?

Danke!

Was mir noch eingefallen ist bei dir bezüglich "Füll-Sub": Dieser könnte auch oben unter der Decke sein z.b., vorausgesetzt

er würde da funktionieren...

Du hast ja eigentlich rund um 40 Hz ein großes Loch, wir hatten das ja damals mit der Nahfeldmessung des Subs verglichen.

Leider ist das nicht die Längsmode deiner 6,30 m. Sonst müsste ein Sub hinten den Mode canceln können (Mode cancellation,

Toole).

Das Buch von Toole habe bald durch (noch 100 Seiten).
Das was du wohl mit Raumklangprogrammen meinst im letzten Post, ist das was er als "Sound Field Management" bezeichnet, ein

Verfahren das von Welti und Devantier in einem Paper beschrieben wird, das auf http://www.harman.com runterladbar ist.
Das finde ich eine ziemlich clevere Sache. Es ist ebenso wie die Methode von Geddes ein Multisubverfahren, das aber im Ggs.

zur Geddes'schen trial-and-error-Methode wissenschaftlich an die Sache rangeht. Ganz gelesen hab ich das Paper auch noch

nicht, aber im Wesentlichen verstehe ich was da vor sich geht:
Zunächst mal gehen sie, genauso wie Geddes davon aus, dass der Bassfrequenzgang für mehrere Sitzplätze optimiert werden soll

(würde für einen einzigen aber auch funktionieren). Sie versuchen eine Aufstellung von (einem oder mehreren) Subwoofern zu

finden, bei denen die Unterschiede im Frequenzgang zwischen den Hörplätzen möglichst gering ist. Ganz egal wie die FG

aussehen, es geht erstmal nur darum dass die Unterschiede möglichst gering sind. Denn wenn das der Fall ist kann man den FG

dann per EQ linearisieren und hat auf allen Hörplätzen einen linearen FG.

Welti und Devantier haben nun an den Hörplätzen je ein Mikro und messen mit einem Sub etliche mögliche Subpositionen, und

zwar immer den komplexen FG, also Amplitude und Phase für jeden Hörplatz parallel.
Damit füttern sie dann ein Programm, zusätzlich lassen sie pro Sub Parametereinstellungen in Pegel, Delay und einen PEQ zu

der in Frequenz, Abschwächung und Q variabel ist. Das sind eine Menge an Parametern. Das Programm berechnet dann über einen

Optimierungsalgorithmen bestmögliche Auf- und Einstellungen für alle Subs, so dass der Frequenzgangunterschied zwischen den

Hörplätzen möglichst gering ist.
Wie gesagt kann dann per globalem EQing der Frequenzgang linearisiert werden, und da ja die Sitz-zu-Sitz-Unterschiede gering

sind, hat dann auch jeder Hörplatz einen ausgewogenen FG.

Das finde ich ein wissenschaftlich/ingenieurmäßiges Vorgehen. Solche oder ähnliche Optimierungsalgorithmen sind mir als Ing.

auch bekannt, habe damit aber noch nie gearbeitet leider.

Aber theoretisch müsste es möglich sein mit sowas die Subaufstellung zu optimieren.

Aus so einer Optimierung kommen die Werte die du ansprichst die bei einigen Bildern dabeistehen. Was die Delays angeht: Das sind erstmal die Delays der Subs untereinander, die haben mit der Entfernung zum Hörplatz nichts direkt zu tun. Es kann und wird wohl auch so sein, dass der gesamte Subkanal (wo dann eben mehrere Subs dranhängen) nochmals verzögert um zu den Front- und anderen LS zu passen bei der Übernahmefrequenz.

PS: Welti und Devantier lassen pro Sub ein max. Delay von 10 ms zu (also weniger als du z.b. verwendest), sie schreiben sinngemäß sie hätten das Delay limitiert um Fragen nach der Performance des SFM im Zeitbereich zu minimieren.
Und der Zeitbereich kommt mir hier auch zu kurz. Das was als modal ringing bezeichnet wird, also das Nachklingen der Moden. Es wird zwar an einem (meiner Meinung nach schlechten) Beispiel in Tooles' Buch gezeigt, dass ein richtig gesetzter PEQ auch den Zeitbereich beeinflussen kann, aber das wird an vielen Stellen stark angezweifelt. Ich meine auch dass trotzdem im Bassbereich absorbiert werden muss. Aber die ganzen Zusammenhänge sind mir hier noch unklar. Und nicht nur mir wies scheint. Dumm dass ich mich in Systemtheorie so wenig auskenne und damals bei Regelungstechnik nicht gut genug aufgepasst habe (es ist allerdings auch mathematisch sehr anspruchsvoll....)
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Freitag 19. August 2011, 20:06

So, jetzt mach ich gleich ein neues Posting zu dem Thema "Füllsub":

Denn so einfach wie ich damals dachte ist es nämlich nicht. Ich hatte ja vorgeschlagen, den Sub an den Hörplatz zu stellen und den FG an möglichen Subpositionen zu messen. Nun kann man aber eben nicht allein am Amplitudengang sehen ob die Position in deinem Regal z.b. geeignet für den "Füllsub" ist, da die Addition des Schalls am Hörplatz ja komplex ist, du musst also Amplitude und Phase berücksichtigen.
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von gusi » Samstag 20. August 2011, 10:33

Hallo Christian!

Ich werde mal versuchen, alle Fragen zu beantworten.
audiohobbit hat geschrieben:Servus gusi,

ich hätte eine Bitte rein interessehalber: Aus den diversen mit REW gemachten Messungen von weiter vorne hier im Thread (die du hoffentlich gespeichert hast..) könntest du da einige Nachhallzeitdiagramme zeigen für verschiedene Konfigurationen?

Müsste der Reiter "RT" sein, dann kann man noch einstellen dass die NHZ in 1/3-Oktaven dargestellt werden soll was du tun solltest. Und dann einfach jeweils das volle Set was angezeigt wird als Bild posten (also da wird ja T10, T20, T30, EDT, etc. jeweils dargestellt).
Achso, sollten sinnvollerweise nur Messungen sein, die fullrange waren, also Front-LS + Subs.
Natürlich habe ich alle Messungen gespeichert :) . Wäre ja schade, all der Aufwand und dann bleibt nix mehr übrig davon. Leider hab ich aber keine Fullrange Messungen gemacht, sondern jeweils nur bis 300 Hz. Wenn Dir das reicht, kann ich die gwünschten Diagramme beim nächsten Post nachreichen. Wenn Du jedoch Fullrange Messungen brauchst, dann muss ich Dich ein wenig um Geduld bitten. Ich bin gerade ein wenig "out of time" :) .
audiohobbit hat geschrieben:Rein interessehalber. Und kannst du sagen wie groß die Grundfläche deines gesamten Obergeschosses ist?

Danke!

Was mir noch eingefallen ist bei dir bezüglich "Füll-Sub": Dieser könnte auch oben unter der Decke sein z.b., vorausgesetzt er würde da funktionieren...
Die Grundfläche beträgt ca. 40 m², davon entfallen auf die "Kino-Seite" ca. 23 m². In der Höhe hab ich den Füllsub auch schon variiert. Bis zu einer Höhe ungefähr 1,5 m ist das Ergebnis gut, aber je höher ich dann damit gegangen bin, desto schlechter ist es dann geworden, d.h. das Loch hat er zwar immer noch gestopft, aber nicht mehr im vollen Frequenzumfang und es waren auch einige kleinere Einbrüche im Bereich des Lochs zu sehen.
audiohobbit hat geschrieben: Das Buch von Toole habe bald durch (noch 100 Seiten).
Da hast Du mich jetzt überholt :) . Ich bin am Anfang des 2. Teiles und hab gerade wenig Zeit zum Weiterlesen. Aber das wird schon noch ...
audiohobbit hat geschrieben:Das was du wohl mit Raumklangprogrammen meinst im letzten Post, ist das was er als "Sound Field Management" bezeichnet, ein Verfahren das von Welti und Devantier in einem Paper beschrieben wird, das auf http://www.harman.com runterladbar ist. Das finde ich eine ziemlich clevere Sache.
Ich hab dieses Paper auch mal durchgelesen, aber ehrlich gesagt, viel zu viel Bahnhof verstanden. Ich hatte zwar mal eine Systemtheorie Vorlesung an der Uni besucht, aber viel ist da bei mir nicht hängengeblieben :blush: . Deine Erklärung ist in etwa so, wie ich es mir auch vorgestellt bzw. vermutet habe. Da ich jedoch die ganze Hardware nicht habe, um es nachvollziehen zu können, hab ich mich da mehr an den pragmatischen Geddes gehalten :) .
audiohobbit hat geschrieben:Aus so einer Optimierung kommen die Werte die du ansprichst die bei einigen Bildern dabeistehen. Was die Delays angeht: Das sind erstmal die Delays der Subs untereinander, die haben mit der Entfernung zum Hörplatz nichts direkt zu tun. Es kann und wird wohl auch so sein, dass der gesamte Subkanal (wo dann eben mehrere Subs dranhängen) nochmals verzögert um zu den Front- und anderen LS zu passen bei der Übernahmefrequenz.
Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: die eine, die Du ansprichst ist, das Delay der Subs untereinander an der DCX einzustellen, und dann das Delay aller Subs am Receiver so zu regeln, dass es zu den anderen Kanälen paßt. Ich hab den anderen Weg gewählt, nämlich das "Entfernungs-Delay" (also die Synchronisation mit den übrigen Kanälen) und das Delay der Subs untereinander zusammenzuzählen, und bin deshalb auf hohe Werte gekommen.

Grundsätzlich interpretiere ich es so, dass man künstliche Kammfilter Effekte erzeugt, wenn man mehrere Quellen "gegeneinander" antreten läßt und dabei diesen Quellen unterschiedliche Delays zuteilt. In meinem Fall gibt es einen "Referenz-Sub" mit 0 ms Delay (wie es auch aus den Bildern im Toole Buch erkennbar ist) und die anderen haben dann ein Delay, welches ja einer künstlichen Verschiebung (= größere Entfernung) zum Referenz Sub entspricht. Das Signal dieses Sub kommt einfach später beim Zuhörer an und erzeugt dort einen Kammfilter Effekt, genau an der Stelle im FG, an der ich es haben will.

Also erzeugt auch das "Sound Field Management", das Toole erwähnt, u.a. künstliche Kammfilter Effekte. Die Kunst liegt jetzt darin, einen Algorithmus zu finden, der das optimiert. Ich bin da ja eher pragmatisch ran gegangen :rolleyes: .
audiohobbit hat geschrieben:PS: Welti und Devantier lassen pro Sub ein max. Delay von 10 ms zu (also weniger als du z.b. verwendest), sie schreiben sinngemäß sie hätten das Delay limitiert um Fragen nach der Performance des SFM im Zeitbereich zu minimieren.
Und der Zeitbereich kommt mir hier auch zu kurz. Das was als modal ringing bezeichnet wird, also das Nachklingen der Moden. Es wird zwar an einem (meiner Meinung nach schlechten) Beispiel in Tooles' Buch gezeigt, dass ein richtig gesetzter PEQ auch den Zeitbereich beeinflussen kann, aber das wird an vielen Stellen stark angezweifelt. Ich meine auch dass trotzdem im Bassbereich absorbiert werden muss. Aber die ganzen Zusammenhänge sind mir hier noch unklar. Und nicht nur mir wies scheint. Dumm dass ich mich in Systemtheorie so wenig auskenne und damals bei Regelungstechnik nicht gut genug aufgepasst habe (es ist allerdings auch mathematisch sehr anspruchsvoll....)
Systemtheorie, Regelungstechnik ... jaja, hatte ich auch mal an der Uni, aber wie gesagt, ist da nicht mehr viel übrig davon. Ich glaub, ich hab nicht mal mehr die Skripte und Mitschriften ...

Ciao,
Christian.

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von gusi » Samstag 20. August 2011, 10:44

audiohobbit hat geschrieben:So, jetzt mach ich gleich ein neues Posting zu dem Thema "Füllsub":

Denn so einfach wie ich damals dachte ist es nämlich nicht. Ich hatte ja vorgeschlagen, den Sub an den Hörplatz zu stellen und den FG an möglichen Subpositionen zu messen. Nun kann man aber eben nicht allein am Amplitudengang sehen ob die Position in deinem Regal z.b. geeignet für den "Füllsub" ist, da die Addition des Schalls am Hörplatz ja komplex ist, du musst also Amplitude und Phase berücksichtigen.
Zum Thema Phase: Ziel ist es doch, möglichst wenig Abweichung von den 0° und keinesfalls Sprünge von -180° auf +180° (oder umgekehrt) zu haben, oder? Mit den PEQs in der DCX erzwingt man aber geradezu solche Sprünge. Irgendwo hab ich gelesen, dass man eigentlich FIR-Filter verwenden soll, die jedoch teuer sind, und daher in "Billigteilen" wie einer DCX nicht zu finden sind. An meinem Kammfilter Experiment kann man sehr schön erkennen, dass es keine Sprünge gibt. Jedoch beim Einsatz von PEQs schon. Also wenn ich den damals von Dir vorgeschlagenen Weg der EQs gehe, bekomme ich solche Sprünge mit geschenkt. Insofern schließe ich jetzt daraus, dass ich zwar mit beiden Verfahren das gleiche Ergebnis im FG erzielen kann, "mein" Kammfilter Vorgehen aber einen besseren Phasenverlauf zeigt. Das kann natürlich auch Zufall sein ...

Oder bin ich da jetzt gänzlich auf dem Holzweg unterwegs :confused:

Ciao,
Christian.

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Sonntag 21. August 2011, 00:00

Servus,

du kannst auch von so einer 300 Hz-Messung ein RT-Diagramm hochladen und wenn du mal Zeit hast, eine fullrange-Messung machen.

Wenn ich hier Bilder hochladen dürfte, was ich anscheinend nicht darf, könnte ich eins von mir zeigen. Wobei ich mit REW noch ein Problem habe.



Was die Phase angeht: Das was du meinst als Sprünge von +180 auf -180 zu sehen, existiert so nicht. Wenn die Phase bspw. auf -180° geht, geht sie dann eigentlich drunter weiter, also -190°, -200°, etc.
Klick mal in den Controls auf "Unwrap Phase", dann wirst sehen was passiert...

Die absolute Phase meinte ich aber gar nicht. Erstens muss man da bei Messungen eh aufpassen, da z.b. ein Delay in der Messkette eine kontinuierliche Phasendrehung über den gesamten F-Bereich erzeugt und zweitens sind die Mikros eh nicht phasenkalibriert.

Toole spricht das Thema Phase im Buch auch an. In höheren Frequenzbereichen sind Phasendrehungen für uns eh unhörbar außer in ganz speziellen Situationen (Hierzu gibts ja auch in beisammen den Thread von Follgott mit dem Phase Arbritator, wo man das selbst testen kann).

Im Bass lässt er das ein bisschen in Frage stehen. Er führt aber folgendes Argument an: Phasendrehungen entstehen bereits bei der Aufnahme und der Abmischung in massiver Weise, so dass es dann bei der Wiedergabekette im Bassbereich auch nur noch eine Addition zu den eh schon massiv vorhandenen Drehungen ist.


Ich meinte aber was völlig anderes: Wenn man mehrere Subwoofer nacheinander misst, und sich nur die Amplitudengänge anschaut und dann denkt, man kann sie einfach addieren und damit das Ergebnis vorhersagen, irrt man, da man auch die Phasenbeziehungen beachten muss, man muss also komplex addieren, falls du weißt was ich meine (also Realteil und Imaginärteil).

Du hast aber bei den Tests mit dem dritten Sub gleich alle Subs gemeinsam gemessen oder?

Ich meinte dass, wenn du den Füllsub nur allein gemessen hättest und du gesehen hättest, dass er den Bereich um 40 Hz sauber wiedergibt, du noch nicht unbedingt davon ausgehen könntest, dass das dann mit den beiden Subs vorne im Zusammenspiel auch funktioniert.
Aber du hast ja glaube ich alle drei zusammen gemessen, dann passt das eh, oder?
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von The Jedi of Bass » Sonntag 21. August 2011, 01:20

audiohobbit hat geschrieben:Wenn ich hier Bilder hochladen dürfte, was ich anscheinend nicht darf, könnte ich eins von mir zeigen.
:no: Net so schnell geschossen, der Herr :wink: Hast eine PN, kurz gesagt sollte es funktionieren :wink: Wenn nicht, dann ist es noch was Technisches. Bedenke, dass wir die Seite quasi nebenbei machen, da läuft nicht immer alles gleich perfekt :wink:
Beste Grüße
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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von gusi » Sonntag 21. August 2011, 09:17

Hallo!

Also hier kommen dann die gewünschten Diagramme. Ich hab auch noch eine fullrange Messung gefunden, die ich mit den Kammfilter Einstellungen gemacht habe. Vergleichbares mit dem PEQ hab ich leider nicht gemacht.
rt-kamm.jpg
rt-peq.jpg
rt-fr.jpg
Zum Füllsub: ich hab sogar beide Messungen gemacht. Ursprünglich den Sub alleine, um eine passende Stelle zu finden. Da hab ich natürlich nur auf den Bereich um die 40 Hz geschaut, wo ich ja das Loch habe. Anschließend eine Messung mit allen anderen Subs um das Ergebnis zu sehen. In meinem Fall hat der Füllsub an der gemessen Position seine Arbeit so verrichtet, wie er es sollte :).

Ciao,
Christian.
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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Montag 22. August 2011, 10:35

Duck hat geschrieben:
audiohobbit hat geschrieben:Wenn ich hier Bilder hochladen dürfte, was ich anscheinend nicht darf, könnte ich eins von mir zeigen.
:no: Net so schnell geschossen, der Herr :wink: Hast eine PN, kurz gesagt sollte es funktionieren :wink: Wenn nicht, dann ist es noch was Technisches. Bedenke, dass wir die Seite quasi nebenbei machen, da läuft nicht immer alles gleich perfekt :wink:
moin, ganz ruhig, ich hab mich ja nicht beschwert, das war ne reine Feststellung. Nun scheints ja zu gehen. Ich weiß doch dass ihr die Seite nebenbei macht, und ich weiß auch was sowas Arbeit macht, daher danke! :beer2:
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von The Jedi of Bass » Montag 22. August 2011, 10:50

:beer2:
Beste Grüße
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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Mittwoch 24. August 2011, 22:40

So, mal schauen ob das klappt...
1760

Falls ihr was sehen könnte, das wäre eine NHZ-Messung bei mir. Wobei ich wie gesagt meinen Messungen mit REW noch nicht ganz traue. Ich kann das Messsignal nicht laut genug machen, ich kriege zu wenig Energie in den Hochtonbereich. Also gerade der Hochton dürfte hier fraglich sein.
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von gusi » Samstag 27. August 2011, 08:29

Hallo Christian!
audiohobbit hat geschrieben:Ich kann das Messsignal nicht laut genug machen, ich kriege zu wenig Energie in den Hochtonbereich. Also gerade der Hochton dürfte hier fraglich sein.
Ja, das gleiche Problem hab ich auch. Ich dachte immer, das liegt an meinem Mikro, aber ich hab's mittlerweilen auch mit einem anderen probiert, und es zeigt das gleiche Verhalten.

Ciao,
Christian.

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von The Jedi of Bass » Montag 29. August 2011, 14:56

Richtig messen ist richtig schwer denke ich.
Der Hochton ist stark richtungsabhängig. Ob ich genau im Abstrahlkegel oder ausserhalb messe macht viele dBs aus.
Aber der Hochton

Was ich bei REW nicht traue ist die RT60 Messung im Bassbereich. gerade hier würde ich gerne mal ordentlich den Nachhall bis 20Hz messen können. Aber ich glaube, REW extrapoliert hier nur.
Wie brauchbar sind die Wasserfalldiagramme eigentlich über den ganzen Frequenzgang?
Beste Grüße
The Jedi of Bass

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Montag 29. August 2011, 18:55

Also so schwer ist Messen auch nicht. Es gibt zwar Fallstricke die Anfänger nicht kennen, aber da würde ich mal behaupten bin ich drüber weg. Man muss einigermaßen wissen was man tut.

Und soo stark wie du da meinst ist die Bündelung im Hochton nicht. Schon gar nicht bei üblichen Kalottenhochtönern. Bei normalen Lautsprechern ohne Waveguides ist es meist so dass die Einbrüche außer Achse (und damit meine ich mehr als 15-20°) im Übernahmebereich Mittel/Hochtöner sind und im Superhochtonbereich.

Bei mir ist die Situation aber folgende: Ich messe bereits seit langem Frequenzgänge mit der eingeschränkten Free-Version des Progams "Liberty Instruments Praxis". Hier wird mit rosa Rauschen gearbeitet.
Als Mikro nehme ich einen Schallpegelmesser mit Line-Ausgang. Diesen habe ich von hifi-selbstbau kalibrieren lassen und zwar für 0° und 90°. Da die Elektret-Kapsel dieses Geräts recht groß ist gibt es hier eine stärkere Bündelung im Hochton weshalb die Korrekturkurve bei 90° sich da stärker von der bei 0° unterscheidet. Bei 90° muss im Hochton mehr angehoben werden bei der Korrektur. Am Hörplatz wird bei 90° gemessen, also Mikro nach oben, weil da alle LS mehr oder weniger den gleichen Winkel einnehmen zum Mikro. Bei meiner großen Kapsel kommt da halt nicht mehr so viel Hochtonenergie an deshalb wird hier mit der Korrekturkurve stark angehoben. Was bei meinen Rauschmessungen kein Problem ist. Hier bekomme ich eine saubere Kurve im Hochtonbereich, nahezu linear. Da kann ich auch eine Messung bei Stille machen und eine bei Signal und diese dann gegenüberstellen (jeweils mit Korrekturkurve) und sehe dass ich im Hochtonbereich noch genug S/N-Abstand habe.
Messe ich mit REW in dieser Kombi, so fällt mir der Hochton immer massiv ab. Bis zum Mittelton sind die Kurven ziemlich identisch. Möchte ich den Sweep lauter abspielen, so zeigt REW mir immer Clipping an, egal was ich einstelle. Carma hingegen ist mein Signal immer zu leise auch wenn ichs abartig laut einstelle.

Irgendwas passt da bei REW nicht. Da muss ich dann nochmal gezielt im Forum nachfragen. Ich nehme an dass ich die beschriebene Pegelkalibrierung durchführen muss. Einige Jungs bei hometheatershack messen auch mit dem gleichen Schallpegelmesser..
Und ich muss mal auf 0° messen indem ich das Mikro Richtung Lautsprecher ausrichte, da krieg ich etwas mehr Hochtonenergie und habe dafür auch die passende Kalibrierkurve. Auch eine Nahfeldmessung im Vergleich zwischen "Praxis" und REW wird Aufschluss bringen hoffentlich.

RT60 im Bassbereich: REW dürfte hier nicht genauer/ungenauer sein als andere Programme. Ich habs auch mit der Testversion von ARTA ausprobiert da komme ich auf ähnliche Werte. Ich habe noch die Programme von hifiselbstbau, dort wird mit einem Rauschen gemessen, das muss ich noch ausprobieren.
Alle Programme interpolieren bei der RT60. Würden sie wirklich versuchen, den kompletten Abfall um 60 dB zu messen, müsstest du Anregungspegel über 100 dB haben um am Ende noch über dem Grundrauschen zu liegen.
Bei REW sieht man in den Diagrammen z.b. eine T10, T20, T30, das sind die Werte bei -10, -20, -30 dB (wobei jeweils bei -5 dB beginnend glaube ich), extrapoliert auf RT60, also mal 6, mal 3 und mal 2. Und die EDT dazu, die ist auch noch wichtig. Klar schwanken die T10, T20, T30-Werte etwas, aber Nachhallzeit kann man nicht auf einen Wert X+/- 0.05 dB festnageln. Es geht da mehr Pi mal Daumen, gerade in kleinen Räumen.
Das Konzept der Nachhallzeit ist für große Räume mit einem ausgeprägten Diffusschallfeld entworfen worden und funktioniert nur sehr bedingt in kleinen Räumen. Speziell im Bassbereich wo die NHZ vollständig von den Raumeigenmoden bestimmt ist und je nach Anregungs- und Messort sehr stark schwankt.
Da das im Bassbereich immer unpräziser wird, kenne ich auch kein Programm das bis 20 Hz runter eine RT60 bestimmt, das wäre eher unsinnig. Die mir bekannten Programme gehen alle nur bis zum 63 Hz-Terzband. Das reicht auch.

Bei Wasserfalldiagrammen muss man auch recht vorsichtig sein. Am meisten taugen sie wohl zum Vorher-Nachher-Vergleich von Maßnahmen bei exakt gleichen Einstellungen.
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von The Jedi of Bass » Montag 29. August 2011, 21:31

Welches Schallpegelmessgerät verwendest Du genau?
Was hat die Kalibrierung gekostet?

Wo ich nicht zustimme, ist, dass es unsinnig ist, die Nachhallzeit im Bassbereich rausfinden zu wollen.
Gerade bei unseren kleinen Räumen ist ein trockener Bass extremst wichtig für einen guten Klang.

Also ich würde schon gerne wissen, was so ein qm von meinen Folienschwingern genau ausmacht.
Aber dazu sagtest du ja schon, dass ein vorher/nachher Wasserfalldiagramm geeignet sein könnte.

Bezüglich der Hochtons kann ich aus Erfahrung sagen, dass meine Teufel 10 Fronts extrem Bündeln im Hochtonbereich und die exakte Ausrichtung auf den Hörplatz sehr notwendig war.

100db Bassenergie in den Raum zu pumpen ist übrigens gar kein Problem bei mir (mit satt Headroom), insofern sollte ich eine echte Rt60 Messung durchführen können.
Beste Grüße
The Jedi of Bass

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von audiohobbit » Dienstag 30. August 2011, 10:28

Moin,

ich hab das ganz simple Radioshack-SLM mit analoger Zeigeranzeige: http://www.cedar--rapids.com/Industrial ... -1.PHP.jpg
Das gibts mit diversen Labels drauf und mittlerweile auch mit "Digital"-Anzeige. Zeigeranzeige ist prinzipiell etwas besser da man Peaks besser sieht.
Das hat einen eingebauten Verstärker und gibt das Signal über einen Cinchausgang mit Line-Level raus. Damit kann man dann in einen Line-In einer Soundkarte.
Ich hatte das Teil schon und wollte nicht noch ein Mikro und einen Vorverstärker kaufen, denn dann hätt ich zusätzlich zur USB-Soundkarte am Laptop nochmal ein Kästchen zum Zwischenschleifen.

Ich würde aber jedem der quasi neu anfängt, ein ordentliches Mikro+VV empfehlen. Bei hifi-selbstbau.de kann man auch ferig kalibrierte Mikros kaufen.
Schickt man ein Mikro hin kostet die 0°-Kalibrierung 25€, dei 90° zusätzlich 15€: http://lasip.hifi-selbstbau.de/index.ph ... &Itemid=64

Wo ich nicht zustimme, ist, dass es unsinnig ist, die Nachhallzeit im Bassbereich rausfinden zu wollen.
Das habe ich so nicht geschrieben, oder??

Ich wiederhole nochmal: Das Konzept Nachhallzeit ist für große Räume (Konzertsäle) definiert wo ein ausgeprägtes Diffusschallfeld existiert. Im Diffusschallfeld sollte die NHZ auch an vielen Stellen ähnlich sein. Ich glaube sogar dass in Konzertsälen die NHZ im wesentlichen im Mitteltonbereich bestimmt wird, der Bassbereich interessiert da nicht.
In einem kleinen Raum wirst du halt, insbesondere im Bassbereich an jeder Stelle was anderes messen, je nachdem wo du dich gerade im Modenfeld befindest. Man kann das schon messen und grob als Charakteristikum für den einen Anregungs- und den einen Messort hernehmen, aber das charakterisiert nicht den Raum im Ganzen. Für diese Themen in kleinen Räumen gibts keien ordentliche Definition. Der Definition der NHZ widerspricht das jedenfalls.

Zu deinen Teufels finde ich (wie leider üblich) keine Frequenzgänge und schon gar nicht außer Achse. Da das aber wohl 3-Wege-Systeme sind, dürfte die Bündelung nicht so stark sein.

@100dB: Das mag schon sein dass du einen Sinussweep mit 100 dB am Hörplatz hinkriegst, aber da willst du nicht mehr im Raum sein, speziell im Mittelhochtonbereich, wenn dann nur mit Gehörschutz.
Du wirst auch von den üblichen Programmen keines finden, das eine "echte" RT60 misst, es ist auch nicht nötig. Der Lautstärkeabfall nach Abschalten einer Schallquelle verläuft im Wesentlichen linear. Außer ganz kurz nach dem Abschalten, dafür gibts aber noch den EDT-Wert der wohl für unsere Wahrnehmung wichtig ist. Da muss ich mich noch genauer schlau machen.
Ich würde mal behaupten dass nahezu alle Programme eine T30 ermitteln und mit Faktor 2 auf die RT60 extrapolieren.

PS: EDT: http://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChe_Abklingzeit
Grüße

Christian

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Re: Kammfilter Experimente

Beitrag von The Jedi of Bass » Dienstag 30. August 2011, 12:05

Evtl gab es mal in einer alten Audiovision Ausgabe bei einem Test den Messschrieb eines Teufel 10 Lautsprechers, die ha e ich aber nicht zur Hand.
Es gibt gerade jetzt zur IFA ein brandneues Teufel 10 Set, welches mit dem alten Teufel 10 nichts mehr gemeinsam hat.

Ich habe nun offiziell das "alte" Teufel 10 Set. Die Fronts sind 4 Wege mit 2 Gewebekalotten und einem Titanhochtöner.
Link zur alten Box
Die Boxen haben meiner Meinung ein Problem im Kickbassbereich, unter 120 Hz trenne ich die Teile nicht mehr.
Ausserdem gibt es eine Delle nach unten bei ca 200-400Hz.
Ansonsten sind die richtig gut für Pegel und extremst neutral bei der Wiedergabe.
Wenn ich wieder daheim bin, gibt es eh eine Messsession bei mir.
Beste Grüße
The Jedi of Bass

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