Subwoofer Planung Abfolge
Ich bin ungefähr so vorgegangen bei der Planung des Subwoofers.
Step 1: Bassreflex (BR) oder geschlossenes Gehäuse (CB = Closed Box)?
Als erstes sollte man bei so einem Projekt entscheiden, welchem Bauprinzip man folgen möchte. Es gibt kein Prinzip, was über allen anderen Prinzipien steht, da alles seine Vor- und Nachteil hat.
Ich diskutiere hier BR gegen CB, da das Horn a) typischerweise sehr groß ist und b) viel komplizierter zu Bauen und Berechnen ist und der Einsatz von passiv Chassis nicht sehr populär ist (das wird seinen Grund haben). Auch Ripol, Dipol oder Transmissionslinien lasse ich aus, da ich mich damit nicht auskenne.
Vor- und Nachteile werden sehr schön in
diesem Dokument aufgelistet (ein bischen durchscrollen ist notwendig).
Schaut man sich den Fertigmarkt an, sieht man am häufigsten BR Boxen. Das Warum erkläre ich mir so: BR spielt lauter = ich kann mehr verkaufen. Im Highend Bereich kommen dann auch oft CB Prinzipien zum Einsatz. Das Warum erkläre ich mir so: Das Lauter kann durch den Einsatz von mehr als einer Chassis wieder wettgemacht werden (z.B. der Uncle Doc von Teufel hat technisch gesehen zwei Chassis mit je 100l CB).
Durch den Einsatz des Bassreflexkanals, pusht man eine bestimmte Frequenz in der Lautstärke. In gewissen Grenzen gilt, längerer Bassreflexkanal = tiefer und lauter. Das bringt aber auch einen Nachteil mit sich: Der Abfall der Lautstärke unter diese Abstimmfrequenz fällt dann sehr schnell und sehr stark ab. Deswegen braucht man für einen BR-Tiefbasssubwoofer ein Chassis, welche eine tiefe Resonanzfrequenz hat. Der PD2150 hat z.B. 22Hz und der 18NLW9600 hat 34Hz.
Deswegen sind aber auch oft BR PA Subs überhaupt nicht in der Lage, tief zu spielen: sie sind auf Lautstärke getrimmt (ist ja PA) und der "normale" Bassbereich ist erst ab 30Hz für den normalen PAler relevant. Deswegen sind PA Sub oft einfach bei 30-40Hz abgestimmt, aber durch den steilen Abfall unter der Abstimmfrequenz geht eben bei 20Hz gar nichts mehr.
Dieses "Abfall" Problem bei BR Boxen hat die CB Box nicht. Diese fällt über große Bereich langsam und gleichmäßig ab. Vielleicht kommt auch daher, dass eine CB Box sauberer/gleichmäßiger/musikalischer spielt.
Um nun also sauber laut 20Hz abspielen zu können, baut man sich eben eine entsprechend abgestimmte BR Box oder viele CB Boxen. Da mein Platz für eine Basswand und aber auch Geld limitiert ist, wird es eine BR Box bei mir.
Nun ist aber nicht jede Chassis geeignet für BR bzw CB. Es gibt so Regeln im Netz zu finden, welche für CB Boxen ein qts von 0.4/0.5 bis 0.7 vorschlagen. Am Ende ist es aber von ein wenig mehr abhängig. Deswegen nehme ich für mich eine ganz einfache Regel: ich schaue mir an, was der Vertreiber für die Chassis vorschlägt als Einsatzzweck.
Für die PD2150 gibt es folgenden Hinweis:
[Quote=
www.precision-devices.com]Perfectly at home in new or refurbished horn loaded sub bass systems this unit also delivers powerful lows in reflex designs.[/quote]
Also ist das Teil für BR gedacht und so mache ich es
Step 2: Gehäusegröße
Für Tiefbass ist das schnell erklärt: größer gleich besser
Am Ende orientiert man sich meistens daran, was man noch sinnvoll hinstellen kann in den Raum. Für die PD2150 werden vom Hersteller 130-350 Liter vorgeschlagen.
Ich habe für mich mal 300l netto (also nach Abzug von Chassis und anderen Innereien) angepeilt.
Step 3: Größe und Länge der BR Öffnung
Nun hat man also entschieden, das man eine BR Box baut, eine bestimmt Chassis nimmt (hier PD2150) und das Gehäusevolumen bestimmt (hier 300l nach dem Motto größer=besser).
Nun kommt das "Tuning" der BR Kanals dran.
Erstmal ist es so, dass je tiefer getunt wird, je länger wird der BR Kanal (oder auch BR Rohr). Ich folge hier dem Adam 2100 Beispiel mit einem "18Hz" Tuning, was sicherlich schon sehr tief ist.
Aber die Länge des BR Kanals ist noch zusätzlich abhängig vom Querschnitt des BR Kanals dummerweise. Je größer der Querschnitt, desto länger muss der BR Kanal sein bei gleicher Tuning Frequenz!
Dazu kommt jetzt auch noch, dass man aber einen gewissen Querschnitt braucht, damit es eben nicht zu den bösen Strömungsgeräuschen kommt.
Ein gutes Bassreflex Design berücksichtig also Tuningfrequenz gegen BR Länge gegen BR Querschnitt gegen Strömungsgeräusche, da man nicht alles gleichzeitig kurz,wenig und klein machen kann.
Als Ziel gilt es im Allgemeinen, bei den Wind Strömungsgeschwindigkeiten möglichst nicht über 17m/s, sicher aber nicht über 25m/s zu liegen.
Bei dem PD2150 Design haben wir nun 300l Gehäuse, 18Hz Tuning. Dazu kommt nun ein BR Kanal mit der Querschnittsfläche von 60cmx5cm. Das ergibt dann eine BR Kanal Länge von 80cm. Die "60cm" und "80cm" sollten dann noch idealerweise was mit den Gehäusemaßen zu tun haben, dann kann man den Kanal schön ins Gehäuse integrieren.
Das ergibt bei einem 400 Watt Signal @20Hz eine SPL von 112.7dB. Der "Wind" hat dort 14m/s dann. Selbst bis 10HZ runter geht es nicht über 18m/s. Das sollte für die Praxis also völlig reichen.
Step 4: Innenverstrebung des Gehäuses
Im Allgemeinen sagt man, dass Innenverstrebung wichtiger ist als dicke Platten zu nutzen. Das leuchtet mir ein. Da ich keine Möglichkeit habe, Platten zu verleimen, werde ich 22mm MDF Platten als Basis nehmen und ordentliche Innenverstrebung machen.
Step 5: Damping
Ich habe hier zwei 100l CB DIY Gehäuse stehen. Mit nichts drin. Das hohle Geräusch, wenn man auf die Box klopft, hat mich schon immer gestört. Deswegen kommen bei mir auch die Ikea Kissen rein wie bei Wolfgang
Hier nochmals der
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