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Lautsprecherkabel

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2020, 16:14
von Markus
Hallo zusammen,

was für Lautsprecherkabel habt Ihr im Heimkino verwendet?

Welchen Querschnitt würdet Ihr empfehlen? Bei mir sind es so 15m vom Verstärker bis zur Box.

Gruß Markus

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2020, 16:34
von wolfmunich
Servus Markus,

ich habe ausschließlich diese hier: https://www.thomann.de/de/the_sssnake_ssk_225_bk.htm

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Dienstag 7. Januar 2020, 18:31
von jan_reinhardt
OFC Vollkupferkabel mit 2,5 mm2 Querschnitt nutze ich auch. „Angeblich“ tuts CCA kupferbeschichtetes Alukabel genauso gut, wenn man 4,0 mm2 nimmt. :hmmm:

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Mittwoch 8. Januar 2020, 10:03
von barclay66
Hi,

letztendlich hängt die Wahl weitgehend von der Kabellänge, der Impedanz der Lautsprecher und in geringem Ausmaß von der Technik des Verstärkers ab. Sinn eines "dicken" Lautsprecherkabels ist ja, dass die vom Verstärker kommende Leistung darin so wenig in Wärme umgesetzt wird wie möglich und stattdessen im Lautsprecher landet.
Extrembeispiel (gerechnet mit diesem Online-Rechner: https://rechneronline.de/material/spezi ... rstand.php):

(Ideales) Kupferkabel mit 2,5 mm² hat einen spezifischen Widerstand von 0,0068 Ohm pro Meter. Müssten ungünstiger Weise 100m zwischen Verstärker und Lautsprecher überbrückt werden, hätten wir einen Gesamtwiderstand von 0,68 Ohm.
Bei einer Nennimpedanz des Lautsprechers von 4 Ohm würden sich diese 0,68 Ohm aus Sicht des Verstärkers zu 4,68 Ohm aufaddieren. Das sind rund 15% mehr Gesamtwiderstand, die als Leistung nicht mehr im Lautsprecher ankommen, da die Leistung im Gesamtsystem sich auf die Komponenten in ihren Widerstandsverhältnissen verteilt (vgl. Reihenschaltung von Widerständen).

Dazu käme ein klangverändernder Effekt, da die Impedanz von Lautsprechern (d.h. deren Wechselstromwiderstand) frequenzabhängig ist. Frequenzbereiche, in denen die Impedanz höher als die Nennimpedanz von 4 Ohm ist, würden weniger bedämpft als jene, wo diese geringer ist.

Ein weiterer, in der Praxis aber meist zu vernachlässigender Effekt (da die meisten Endstufen im Heim- und PA-Bereich mit Betriebsspannungen jenseits der 50V arbeiten): Wenn der Verstärker mit relativ niedriger Betriebsspannung arbeitet, würde dessen abgegebene Leistung durch die Erhöhung des Gesamtwiderstandes ebenfalls um fast 15,5% reduziert (z.B. 100W an 4 Ohm sind im Idealfall bei 20V möglich; 20V an 4,68 Ohm ergeben aber höchstens rund 85,5W).

Reale Einschätzung:
Bei Kabellängen von 10m und weniger ist es eigentlich relativ egal welches Kabel man nimmt, solange der Querschnitt nicht gar zu klein wird. Die gleiche Rechnung wie oben ergibt bei 10m Kabel einen Verlust von nur rund 2%. Gleicher Querschnitt bei Alukabel ergibt rund 2,5%. Haben die Lautsprecher eine Nennimpedanz von 8 Ohm, halbieren sich die Verluste sogar. Wer diesen Unterschied beim Filmeschauen heraushören kann, sollte diese Fähigkeit zur Bewerbung bei Oehlbach und Konsorten nutzen.

Gruß
barclay66

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Mittwoch 8. Januar 2020, 12:56
von Movie_Junkie2015
Ob's wer hört oder nicht sei dahin gestellt, aber auch der Aufbau des LS Kabels sei mit bedacht gewählt.

Je feinartiger die Litze aufgebaut ist desto besser.
Mechanisch besser verlegbar, einzelne Adern brechen nicht so schnell, physikalisch Skin Effekt von hohen Frequenzen auf Leitungen. Ja, ist super theoretisch aber zumindest kann man sich das ja mal kurz anlesen/bedenken.

Wenn man das Thema schon hinterfragt kann man ja von mehreren Gesichtspunkten einen Anlauf starten.

Ich selber habe mir aus dem PA Bereich das Rundkabel von der Trommel 2x2,5mm für die surrounds und kürzeren Wege ausgesucht und die langen und leistungshungrigen subs und Front hab ich 2x4mm genommen. Vieles nur aus dem guten Gewissen es getan zu haben. Nutzen? Wahrscheinlich eher überflüssig.

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Mittwoch 8. Januar 2020, 14:25
von barclay66
Hi,

der Zweck meines Beitrages bestand vor Allem darin, möglichen Schlangenöl-Angeboten entgegenzuwirken. Dazu zählt auch die Diskussion über den Skin-Effekt, dem im technischen Bereich aber nur bei der Hochfrequenztechnik Rechnung getragen wird (warum wohl?). Aber jeder soll sein eigenes Glück suchen und hoffentlich finden.
Das Setup vom Movie_Junkie2015 ist jedenfalls an Effizienz und Zielerreichung schwer zu überbieten.

Gruß
barclay66

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Samstag 3. Oktober 2020, 22:11
von dfacilla
Hallo zusammen!

Wir haben in unserem Kino 2x4mm2 OFC Kupferlitze (135€ 100m) für alle Lautsprecher / Subwoofer genommen.
Da die Kabel über den Deckenbalken, Holzlatten und Holzständerwerk fest verlegt worden sind habe ich mir keine Sorgen über die mechanische Belastung gemacht. Die längsten Strecken sind ca. 14m lang.

Nico

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Samstag 24. Oktober 2020, 12:14
von Flecka
Mich würde interessieren welches Kabel genau war/ist. 2x4qmm für 1,35€/m wäre für OFC doch seehr günstig.

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Samstag 24. Oktober 2020, 18:04
von Stefan72
Ich hab für meine Lautsprecher den größten Querschnitt genommen, den ich in die Lautsprecher und den Verstärker bekomme - einfach weil ich es kann :)

Danach muss man sich auch keinen Kopf mehr machen, da eh nicht mehr geht.

Vorne habe ich auch ca. 15 Meter lange Kabel, hinten ca. die Hälfte.

Benutzt hab ich dafür das Sommercable Elephant 440 (4x4qmm) für hinten und für vorne das 840 (8x4qmm).

Beim Thomann gibts diese Kabel zum guten Kurs.

Re: Lautsprecherkabel

Verfasst: Samstag 24. Oktober 2020, 19:30
von dfacilla
Hallo Zusammen!

@Flecka: Dieses Kabel hier...
https://www.ebay.de/itm/100-m-Lautsprec ... 438.l2649
Klar es gib auf jeden Fall Kabel mit dünneren Einzeladern, aber es ist OFC Kabel was man leicht sehen kann wenn man es durchschneidet!

Was sagt hier die Prominenz zu dem Kabel? Kernschrott oder vertretbar?^^

Nico