flinke flasche hat geschrieben:Danke Follgott für deinen ausführlichen Test, welcher sehr interessant zu lesen war.
War bestimmt ne Menge Arbeit.
Naja, ich habe schon ein wenig Zeit in das Thema "Bass im Raum" investiert.
Aus optischen & praktischen Gründen sehe ich davon aber ab. Außerdem würde mein Raffvorhang nicht bis ganz auf den Boden reichen und der ist mir doch sehr wichtig, da er (meines Wissens nach) einzigartig in Deutschland ist
.
Hier siegt die Optik. Vielleicht wird das alles mal bei einem Umbau (steht aber vorerst nicht an) geändert.
Ich kann es auf jeden Fall nachvollziehen, wenn einem ein bestimmter Parameter besonders wichtig ist. Mir ist z.B. eine möglichst unsichtbare Optik wichtig. Also keine Geräte, Lampen oder ähnliches darf sich im Blickfeld befinden.
Kannst du mir die Nachteile kurz aufzählen?
Akustisch gibt es zunächst den Nachteil der hohen
Gruppenlaufzeit. Jeder Tief- und Hochpass dreht die Phase und erhöht die Gruppenlaufzeit im Frequenzbereich darunter.
Hier ist eine Simulation mit ein paar Beispielen.
Türkis: Bassreflexsubwoofer (20 Hz Tuning, 15 Hz Hochpass), der bei 100 Hz getrennt wird
Rot: Bassreflexsubwoofer (20 Hz Tuning, 15 Hz Hochpass), der bei 50 Hz (und bei 100 Hz) getrennt wird
Gelb: geschlossener Subwoofer, der bei 100 Hz getrennt wird
Gruppenlaufzeit.PNG
Wie man sieht, ist die Gruppenlaufzeit von Bassreflex von Natur aus sehr hoch, was auch durch den notwendigen Subsonicfilter (Hochpass) zustande kommt. Mit einer weiteren Trennung bei 50 Hz erhöht sich die Gruppenlaufzeit weiter. Der geschlossene Subwoofer ist dagegen deutlich gutmütiger.
Ich habe übrigens bewusst Bassreflexsubwoofer simuliert, weil das hier im Forum die gängige Gehäuseform für den unteren Zweig ist.
Die Frage, welche Schwellwerte bei der Gruppenlaufzeit im Bass gelten, ist leider nicht gut untersucht. Generell ist eine hohe Gruppenlaufzeit aber eher für einen "trägen" bzw. "späten" Bass verantwortlich.
Weitere akustische Probleme entstehen durch die Aufstellung. Um Moden möglichst nicht anzuregen bzw. auszulöschen, müssen bestimmte Positionen eingehalten werden. Ein SBA ohne Bedämpfung funktioniert z.B. nicht gut, weil es die Längsmoden maximal anregt. Der Amplitudengang ist komplett zerklüftet, schwingt lange nach und ist stark positionsabhängig. Das hat eher indirekt mit dem 2-Wege-Bass zu tun, da die beiden Zweige um die idealen Positionen konkurrieren. Es können in der Regel nicht beide Zweige ideal platziert werden.
Neben den akustischen Nachteilen gibt es aber auch einfach ökonomische. Die "Kicker" werden hier meist als 12" ausgeführt. 12" können problemlos den unteren Bassbereich wiedergeben, sofern das Verschiebevolumen ausreichend ist. Das heißt, die künstliche Beschränkung nach unten hin verringert den Maximalpegel, den man hätte haben können. Statt also 4 x 12" + 2 x 18" zu bauen, hätte man auch gleich z.B. 8 x 12" oder ähnliches bauen und diese ideal positionieren können. Der Platzbedarf wäre vor allem mit geschlossenen Gehäusen eher geringer als beim 2-Wege-Bass.
Hatte Wolfgangs 2-Wege Bass gehört und war sehr beeindruckt, mein kleiner Nubi AW443 war davon weit entfernt.
Der 2-wege Bass ist bei mir ein sehr großer Schritt nach vorne gewesen und ich bin sehr überrascht wie toll es jetzt schon ist.
Das glaube ich dir.
Leider habe ich bei 3 Jobs und 2 Kindern + Frau nicht mehr so viel Zeit mir viele verschiedene Heimkinos anzusehen.
Das Problem kenne ich. Ich komme selbst noch kaum zum Filmeschauen.
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