Also, Wolfgang hat gesagt bei ihm bleibt die Linse immer im Lichtweg, damit bei 16:9 und 21:9 gleiche Helligkeit.
Darufhin meintest du:
Das stimmt nicht. Wenn bei dir die Linse im Lichtweg bleibt musst du bei 16:9 stauchen was dir links und rechts Pixel wegnimmt und du Helligkeit verlierst.
Würdest du ihn aus dem Weg nehmen, hättest du immer die gleiche Helligkeit.
Wie ich schon sagte, das was wir als Helligkeit bspw. einer weißen Fläche empfinden ist die Leuchtdichte, das ist quasi Licht"menge" pro Fläche.
Deine Aussage "was dir links und rechts Pixel wegnimmt und du Helligkeit verlierst" müsste ja für jedes beliebige Bild anwendbar sein. Hieße z.b. du hast ein Vollweißbild und dann nur ein 20% Weißfeld. Deiner Logik nach müsste das 20% Weißfeld viel "dunkler" sein als das 100% Weißbild. Die LeuchtDICHTE bleibt aber identisch. Wie schon gesagt, die Licht"menge" (kein korrekter Fachausdruck) die dann in den Raum gestrahlt wird ist geringer, das ist richtig. Denn die wäre ja wieder Leuchtdichte mal (beleuchtete) Fläche.
Oder ganz simpel: Die Sonne scheint in dein Zimmer auf eine weiße Wand. Nun machst du den Rollo halb zu. Ja, es wird dunkler im Zimmer, aber die weiße Wand erscheint da wo sie noch von der Sonne beleuchtet wird genauso "hell" (leuchtdicht).
Jetzt nehmen wir einen Beamer mit 1000 lumen.
Wir gehen davon aus dass es keine Verluste durch die Objektive gibt (also weder das Beamerobjektiv noch den Anamorphoten). Egal wie, da kommen immer 1000 lumen raus.
Die Leuchtdichte errechnet sich aus den 1000 lumen und der MAXIMAL beleuchtBAREN Fläche. Nicht der gerade beleuchteten Fläche. Sonst würde bei nur noch einem Pixel weiß dir der Beamer ein Loch in die Leinwand brennen!
Wir nehmen also den Beamer mit 1000 lumen.
Jetzt nehmen wir eine Leinwand im Cinemascope-Format mit 400 cm Breite. Bei CS gehe ich von 2.39:1 aus, das ist das derzeit offizielle Scopeformat (du arbeitest ja glaub ich im Kino, der Scope-Container in 2K mit 2048*858 kommt dir vll. bekannt vor, das sind die 2.39:1). Die ist dann 167.4 cm hoch.
Für die Leuchtdichteberechnung in fL (footlambert) rechne ich immer um auf Quadratfuß. Ein Fuß sind 30.48 cm.
Leuchtdichte in fL sind dann Lichtstrom in lumen geteilt durch Fläche in Quadratfuß.
Die Scopeleinwand mit 4 m Breite hat eine Fläche von 72.1 sq ft (Quadratfuß).
Wenn du jetzt KEINEN Anamorphoten hast musst du deinen 16:9 Beamer soweit aufzoomen dass das Bild 4 m breit ist. Die Bildhöhe ist dann aber 225 cm, d.h. die gesamte beleuchtbare Fläche ist 4 m * 2,25 m oder in Quadratfuß 96,9 sq ft. Damit ergibt sich eine Leuchtdichte von 10,3 fL. Und die ist da immer, egal ob nun ein Scopebild mit schwarzen Balken oben/unten gezeigt wird oder die volle 16:9 Fläche beschienen wird (was dann oben/unten über die Scope-Leinwand rausragt).
Hat man jetzt aber einen Anamorphoten so ändert man die MAX. beleuchtBARE Fläche von 400*225 auf 400*167,4 cm oder 72.1 sq ft und damit erhält man eine Leuchtdichte von 13.9 fL! 30% mehr.
Jetzt gehen wir auf den in die Scopeleinwand passenden 16:9-Teil, das sind bei 167,4 cm Höhe dann 297,5 cm Breite oder eine Fläche von 53,6 sq ft.
Nimmt man jetzt den Anamorphoten weg und stellt den Zoom so ein dass in 16:9 noch genau diese 297,5*167,4 oder 53,6 sq ft messende Fläche beleuchtet wird (und max. beleuchtet werden KANN) so erhalten wir eine Leuchtdichte von 18,7 fL!
Bleibt der Anamorphot aber davor und werden nur seitlich Pixel schwarz geschaltet (genausogut könnte man sagen seitlich 100% lichtschluckend maskiert) so bleibt die LeuchtDICHTE genauso wie vorher in Scope da die MAX. beleuchtBARE Fläche sich nicht geändert hat und immer noch 400*167,5 od. 72,1 sq ft beträgt und damit die Leuchtdichte weiterhin 13.9 fL.
D.h. bleibt die Linse davor bei 16:9 bleibt die "Helligkeit" gleich. Nimmt man sie weg und zoomt kleiner, nimmt die "Helligkeit" zu.
Hat man aber keinen Anamorphoten und zoomt auf die Scopebreite auf so nimmt die "Helligkeit" nochmal deutlich ab!
(Und wir sprechen da jetzt nur von Linsenanamorphoten. Ich habe hier noch einen motorisch verstellbaren Prismenanamorphot, bei dem kann die beleuchtbare Fläche durch schwenken der Prismen stufenlos angepasst werden, i.d.R. mit 2 Anschlägen bei Scope und 16:9. Da sich da dann tatsächlich die beleuchtBARE Fläche ändert ändert sich auch die Leuchtdichte).
So, weitere Veranschaulichung kann jetzt glaub ich nur noch am lebenden Objekt und evtl. Untermauerung durch Messtechnik erfolgen...